Förster's tischlein deck dich


Bei herrlichem Frühlingswetter am 26. Mai traf sich eine Gruppe von 10 Personen beim Armbrustschiesstand um mehr über die Auswirkungen des Klimawandels für unsere Wälder zu erfahren. Nach ein paar einleitenden Worten führte uns Christian Becker in das nahegelegene Waldstück, das letztes Jahr grossflächig gerodet wurde. Grund für diesen massiven Eingriff war der Pilzbefall der Eschen, die rund 90 % des dortigen Bestandes ausmachten. Dank der Unterstützung des Waldbesitzers und der Gemeinde konnte dort ein vielfältiger Lebensraum gestaltet werden. Es gibt Weiher, die schon diesen Frühling als Laichplatz für Grasfrösche dienten. Es findet sich ein Tümpel, der im Sommer  austrocken wird und so der ideale Laichplatz für die Gelbbauchunke ist.

 

Mit viel Liebe wurde ein Hügel aus Eichenschnitzel und Eichenstämmen gestaltet in der Hoffnung den seltenen Eichenbockkäfer anzulocken. Und er ist tatsächlich auch schon eingezogen. Mit Baumstrünken, Totholz und Asthaufen wurden unterschiedliche Reviere für Käfer, Spinnen und Wildbienen geschaffen. Diese wiederum bilden die Nahrungsgrundlage für unsere Vögel. Bereits hält sich ein kleiner  Starenschwarm in der Neuanpflanzung auf.


Die Truppe vom Frontdienst hat auch ca. 4000 neue Sträucher und Bäume angepflanzt. Dabei musste berücksichtigt werden, dass diese mit der zunehmenden Trockenheit und Hitze zurechtkommen werden. Vor allem die Steineiche ist dafür gut geeignet. Da sie jedoch in den ersten 10 Jahren sehr bruchgefährdet ist, hat man ihr als Stütze Fichten und Lärchen an die Seite gestellt. Diese wachsen schnell und brechen auch bei Schneebelastung nicht so leicht. Da sie aber die langsam wachsenden Eichen konkurrenzieren, werden sie nach ca. 10 Jahren gefällt.


Auch unsere Buchen ertragen das heisse und trockene Wetter sehr schlecht. Sie verlieren die Blätter an den Spitzen ihrer Äste und damit auch den Sonnenschutz der Rinde.  Diese platzt auf und kann den Baum nicht mehr vor Pilz- und Schädlingsbefall schützen. In der Folge kommt es zu Abbrüchen der tragenden Äste und zum Absterben des ganzen Baumes, was zu Sicherheitsproblemen auf den Waldwegen führt.


Unsere Wälder werden sich verändern. Die langen Trockenperioden und heissen Sommer werden zum Verlust gewisser Baum- und Pflanzenarten führen und damit auch zum Ausstreben der Tierarten führen, die diese als Nahrungsquelle, Brutstätte oder Lebensraum benötigen.

 

 

Christian Becker hat uns diese Zusammenhänge auf eindrückliche Weise bewusst gemacht. Er setzt sich mit viel Herzblut  zusammen mit seinen Mitarbeitern dafür ein, den Wald mit seiner Vielfalt zu erhalten, zu fördern und für die kommende Zeit vorzubereiten. Denken wir daran, wenn wir uns nächstes Mal darüber ärgern wollen, wenn ein Waldstück gerodet werden muss.