Naturschutzgebiet Leugraben

In der Gemeinde Reinach, wo der Leubach (auch Leibach) den Leiwald verlässt, liegt südöstlich des Kleinkaliberschiessstandes das Naturschutzgebiet Leugraben. Sowohl das Konzept als auch die Bauleitung dieses Biotops wurden von Prof. Dr. Heinz Durrer (Professor für Medizinische Biologie an der Uni Basel) übernommen. Er baute in der Region Basel von 1965 bis zur Jahrtausendwende 20 Biotope und war somit für den Amphibienschutz von grösster Bedeutung. Die letzte Lücke im Biotopverbundsystem Bruderholz wurde mit der Hohlen Gasse (auch auf der Webseite beschrieben) im Jahr 1997 geschlossen. Diese Vernetzung sorgt für den Austausch von Teilpopulationen flugunfähiger Kleintierarten, wie Amphibien, Reptilien, Kleinsäuger und vielen Insektenarten. Nur durch diese Vernetzung können sich langfristig überlebensfähige Metapopulationen bilden. Das Waldrandbiotop bietet eine Vielzahl von sehr wertvollen Feuchtlebensräume an. Zum Leugraben gehören ein Wandweiher (1), ein Grabenweiher (2), und ein Seerosenweiher (5). Dazu kommen 2 aus jeweils 3 Gewässern bestehende Tümpelwannen im Kies (3) und im Lehm (4), (Nummerierungen nach Übersichtsplan). 

Im Leugraben kommen (Stand 2018) nach dem «Weiherinventar Baselland» 5 unterschiedliche Amphibienarten vor, nämlich der Grasfrosch, die Erdkröte, der Wasserfrosch-Komplex (bestehend aus Kleiner Wasserfrosch, Teichfrosch und dem invasiven Seefrosch), der Bergmolch und der Fadenmolch. Der benachbarte Leiwald dient u.a. als sehr wichtiger Landlebensraum für die Amphibien. 

Durch die Gewässervielfalt könnten potenziell auch zusätzliche Amphibienarten angelockt werden. Leider weist das Biotopverbundsystem um das Waldrandbiotop Leugraben noch Lücken auf, weshalb eine Besiedlung von im Gebiet Erlenhof lebenden Geburtshelferkröten und Gelbbauchunken noch nicht erfolgt ist.

 

 

Geschichte

1994 Spontane Amphibien-Besiedlung im ersten Jahr erfolgte nur vom Grasfrosch, der Erdkröte und dem Wasserfrosch-Komplex.

 

1993 Bau des Naturschutzgebiets Leugraben (BL 58), Reinach

Der nahegelegene Staubereich, an dem der Feldweg den Leibach quert, wurde vom Grasfrosch stets als beliebter Laichplatz genutzt, doch durch die starke Verlandung (Schlammsedimente) und die Gefahr des Ausschwemmens hatten die Kaulquappen nur geringe Chancen zu überleben.

 

Bericht, Zusatzinfos und Fotos von Allen Maier

Übersichtsplan
Übersichtsplan
Seerosenweiher (5), Foto H. Durrer, 13.7.1999
Seerosenweiher (5), Foto H. Durrer, 13.7.1999
Wasserfrosch-Komplex
Wasserfrosch-Komplex
Fadenmolch
Fadenmolch