Weissstorch Chronik 2024

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Storchenchronik 2024

 

4. – 12. Juli: Die Erstgeschlüpften waren beim Fliegen die Letzten. ST930 "Momo" ist spurlos verschwunden.

Die Jungen vom Pappelhorts waren zuerst geschlüpft und trotzdem verliessen sie in der 

KW27 den Horst als Letzte. 

Über dem Birkenhorst scheint das "Damoklesschwert" zu hängen. Unser Präsident "Fabio" teilte mir am 7. Juli mit, er habe in der Nähe des Birkenhorst nur "Sveitsi gesehen und Momo habe gefehlt. Dieselbe Beobachtung musste ich auch am späten Sonntagabend machen. Die 

beiden Altstörchen standen auf dem Dach und ST927 (Sveitsi) im Nest. Am Montagmorgen, 8. Juli, klapperten die Altstörche stehend auf dem Birkenhorst, von Sveitsi und Momo keine Spur. In solchen Momenten verlasse ich die Störche ungern und kehre bedrückt nach Hause.

 

Mit einem Klemmen im Bauch mache ich mich am 10. Juli auf den Weg zu den Birkenhörstler. Von weitem sehe ich einen Storch auf den Hausdach. Bei der Ankunft die grosse Freude, der Storch auf dem Dach war Sveitsi "ST928". Nach ein paar Minuten durfte ich zum ersten Mal sehen, wie er fliegt. Kaum war Sveitsi ins Nest zurückgekehrt, besuchten ihn die beiden Eltern und brachten Futter. Bald flogen die Adulten aufs Dach, wo sie klappernd ein Lied sangen. Dies war ein wunderschöner Moment, auch wenn mir bewusstwurde, wir haben leider auch Momo "ST930" verloren.

Heute Mittwoch wollte ich gerne die Flugkünste der Pappelhorst Jungen erleben. Nemo ST927" suchte in der Pferdekoppel Futter und Anna "ST926" lag im Nest. Wo wohl die Altstörche sich aufhalten? Ich begab mich Richtung Ettingen auf die Suche und fand die beiden beim Futtersuchen auf dem "Spitzagger". Bald kam ein Jungstorch angeflogen und gesellte sich dazu, sein Ring war nicht lesbar, somit war es Anna "ST926".

Der Regen hatte eingesetzt und ich begab mich auf den Rückweg zum Pappelhorst. Von weitem sah ich, wie Markus Tschan (Betriebsleiter Landwirtschaft im Erlenhof) einen Storch vor sich herleitete und ihn auf die Weide brachte. Es war Nemo "ST927", der torkelnd und ohne 

Scheu die Weide erreichte und nach Futter pickte. Markus erklärte mir, was sich abgespielt hatte: Er sah, wie Nemo vom Nest herunterflog und hart am Boden aufsetzte. Benommen mühte er sich, von der Strasse wegzukommen. Nach einer Weile wollte er wegfliegen und touchierte dabei ein parkiertes Auto, bevor sich Markus um Nemo kümmern konnte.

Ich blieb noch eine Stunde in der Nähe von Nemo und beobachtete ihn. Er begann mit der Futtersuche und sein Schreiten wurde immer koordinierter.

Heute, am 12. Juli, traf ich die ganze PaH Familie auf dem "Spitzagger" beim Futtersuchen an. Die beiden Juvenilen zeigten mir ihre Flugkünste, als sie aufs Nest zurückflogen. Papa Storch landete kurze Zeit später auf dem vorderen Pferdestall-Horst, von wo er das Jungvolk gut unter Kontrolle hatte. Mama Storch zog es vor, auf den "Spitzagger" zu bleiben. Erst, nachdem Nemo nochmals auf Futtersuche flog und ich mich vergewissern konnte, seine Flüge und seine Koordination beim Gehen sind uneingeschränkt, verlies ich die Erlenhofstörche. 

(TD)

 

1.Juli: Hurra! Sveitsi "ST928" und Momo "ST930" vom Birkenhorst fliegen.

Der Unfall ihres Geschwisters "Storky" scheint die beiden BiH Juvenilen nicht verunsichert zu haben. Heute schien bei meiner Ankunft das Nest leer. Um sicher zu sein, stieg ich auf eine höhere Stelle, um direkt ins Nest zu sehen und es war leer. Wo sie wohl sein könnten? Ich musste nicht lange suchen. Auf dem Rückweg begegnete ich der ganzen Familie. Alle vier schritten futtersuchend über das Feld zwischen der Erlenhofgärtnerei und dem Fussballplatz. Bereits streiten die Jungen um einen Wurm. Die Altstörche hingegen scheinen stolz zu sein.

 

Auf dem Pappelhorst lässt sich das Jungvolk noch Zeit. Obwohl diese 4-5Tage früher geschlüpft sind als ihre Nachbarjungen von BiH, scheint die Lust zum Fliegen noch zu fehlen. Durch meine Ferien, die morgen Dienstag beginnen, werde ich leider die ersten Flüge nicht erleben.

 

25. Juni: Der Jungstorch "ST929" hat seinen ersten Flugversuch mit dem Leben bezahlen müssen.

Es tut weh, den Tod von Jungstorch ST929 "Storky" mitzuteilen. Am 25 Juni um ca. 13 Uhr wagte "Storky" seinen ersten Flug. Leider wählte er die schlechteste Flugrichtung und prallte kopfvoran in die Mauer des Erlenhof Zentrums. Um diese Zeit befanden sich einige Personen auf dem Vorplatz und mussten den Unfall des Storchs miterleben. Sie legten den Storch liebevoll auf eine Palette an einen sicheren Ort. Der Leiter des Erlenhofs, Herr Brenner, informierte mich umgehend. Nach Abklärung mit dem Jagdaufseher Herr Widlund und dem Leiter der Storchenstation Möhlin, lieferte ich den Storch bei der Kadaversammelstelle Reinach ab.

Vor 3 Tagen machte ich mir noch grosse Sorgen, wegen dem regnerischen Wetter möglicherweise Jungstörche zu verlieren. Nun kam das Unheil durch einen unglücklichen Unfall.

Ich wünsche unseren jungen Adebars wie auch den Äscher Juvenilen einen guten Start zum Flug in die Nestunabhängigkeit. (TD)

 

22. Juni: An vielen Orten schenkt der Regen der Natur ein grünes Kleid. Die Jungstörche hingegen müssen leiden.

Der Anblick der völlig durchnässten Juvenilen, ist erbärmlich. Es bleibt dem Stochennachwuchs zu wünschen, diese extremen Wetterkapriolen finden bald ein Ende. Wenigstens können die Altstörche genug Futter aufstöbern, doch das allein sichert das Überleben der Jungen nicht. Mit so pudelnassen Federn ist auch kein Flugmuskeltraining möglich, daher wird sich das Verlassen des Nests verzögern. (TD)

 

12. Juni: Zwei Tage nach der Beringung zeigen die Störche ihre Ringe

Auf dem Birkenhorst wird kräftig die Flugmuskulatur gestärkt. Da müssen die Geschwister den Kopfeinziehen, so war kein schönes gemeinsames Foto möglich. Da war es bei den Pappelhorstlern anders. Die posierten, zwischen zwei Mahlzeiten, stolz auf dem Nest und die Sonne stellte sie schön ins Rampenlicht. Ein paar schöne Tage würde allen Juvenilen gut tun, das Nest und ihr Federkleid könnten antrocknen. Im Augenblick ist das Wort "Weissstörche" etwas unpassend. (TD)

 

10. Juni: Heute ist Beringungstag – ein grosses Ereignis für die Jungstörche.

Bei schönem Wetter fuhr um 13.30 Uhr die Feuerwehr Reinach mit dem Dino II beim Pappelhorst vor. Schnell wurde das Hubrettungsfahrzeug für den Einsatz bereitgemacht und das Vorgehen besprochen. Mit Sicherungsgurten gesichert, wurden Daniela und Bruno von der Feuerwehr zum Nest befördert. Mit Jutesäcken umwickelt, holten sie die beiden Jungstörche vom Nest. Das gab den vielen Zuschauern die Gelegenheit, die Juvenilen aus nächster Nähe zu betrachten. Da 2024 ein gerades Jahr ist, befestigte Daniela die ELSA-Storchenringe am rechten Unterschenkel, durch zusammendrücken der beiden Kunststoffhälften. Die Störche enthielten die Ring-Nr. ST926, ST927. Das "HES" auf den Ringen bedeutet "Helvetia Sempach", also die Vogelwarte. Kaum waren die Jungen wieder im Nest, kam Mama Storch mit Futter angeflogen. Nun waren die 3 Jungstörche auf dem Birkenhorst an der Reihe. Diese wurden von Daniela auf dem Nest beringt. Sie erhielten die Ring-Nr. ST928, ST929 und ST930.

 

Alle 5 Jungstörche erhielten von ihren Gotten und Göttis einen Namen, den ihr in der Beringungsliste lesen könnt. Gusti Richter überreichte den Patinnen und Paten eine Taufurkunde, damit diese an den besonderen Tag erinnert werden. Nun wünschen wir den Jungstörchen ein gesundes und langes Leben. Mit Freuden erwarten wir in ca. 3 Wochen die ersten Flüge, die ihnen die Unabhängigkeit vom Nest bringen. (TD)

 

8. Juni: Storchenberingung 2024

Auch dieses Jahr findet die Jungstorchenberingung im Erlenhof, zusammen mit Gotten und Göttis, statt. Die fünf Jungstörche haben sich prächtig entwickelt. Daniela Villaume wird die Beringung mit Unterstützt der Feuerwehr Reinach durchführen.

Beginn am Montag, 10. Juni 2024 um 13.45 Uhr beim Pappelhorst.

 

26. Mai: Birkenhorst – 3 Juvenile betteln um viel Futter. Mama und Papa sind gefordert.

Auch auf dem BiH fliegen nun beide Elternteile gleichzeitig auf Futtersuche. 3 Schnäbel verlangen nach viel Nahrung. Die drei Juvenile gedeihen prächtig und wenn die Eltern ausgeflogen sind, warten sie ungeduldig bis ein/e Lieferkurier/in zurückkommt.

 

Die Pappelhorstler scheinen ihr Drama gut überstanden zu haben. Familienbilder gehören zu den Raritäten und sind nur bei der Ablösung der Altstörche zu beobachten. Aus den Flügelstummeln der Küken haben sich bereits stattliche Arm- und Handschwingen mit schwarzen Schwungfedern gebildet. Bereits fängt das Muskeltraining an, für die anderen Nestbewohner nicht immer angenehm. 

Ein Ahnenbild aus unserem Album. So kamen ein Teil unsere Vorfahren 1955 aus Algerien in die Schweiz.

 

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24. Mai: Heute war was los! Im Zeichen von «Festival der Natur» und «850 Joor Rynach»

Wir Störche hatten heute viel Besuch. Zwei Gruppen interessierter Teilnehmer waren im Erlenhof unterwegs. Wir Störche wurden bestaunt und es wurde viel über uns geredet. Einer begrüsste die Teilnehmer mit den Worten: Hört nur, es ist wirklich wahr, heute sehen wir Adebar! Zum dritten Mal bot unser Verein für Natur und Vogelschutz Reinach die Möglichkeit, an zwei Führungen viel über die Weissstörche zu erfahren. Wie kam Adebar wieder in die Schweiz zurück, nachdem es 1950 in unserem Land kein einziges Storchen Brutpaar mehr gab. Der Steckbrief gab Auskunft über die Lebensweisse und Eigenheiten der Klapperstörche und auch die Frage – bringt er wirklich die Babys – wurde geklärt. Auf den Nestern, die unser Verein 2015 erbauen liess und so den Storch wieder in den Erlenhof zurückbrachten, konnten die Teilnehmenden die Altstörche mit ihren gut einen Monat alten 5 Jungen bewundert. (TD)

 

17. Mai: Eine Storchenrundgang mit Tiefen und Höhen

Seit ich das Monitoring unserer Störche für die Vogelwarte Sempach übernommen habe, gehe ich regelmässig auf Rundgänge zu den Störchen im Erlenhof und in Aesch. Die Beobachtungen erfasse ich mit dem Programm PopMon. Diese Woche konnte ich wegen privaten Terminen erst nach fünf Tagen die Störche besuchen. Als erstes war der PaH an der Reihe. Dort angekommen wunderte ich mich, weshalb beide Altstörche gleichzeitig so lange auf dem Nest stehen. Beim letzten Besuch waren beide Altvögel auf Futtersuche und die Jungen unbewacht auf dem Horst. Als ich frei Sicht aufs Nest hatte, zeigte sich mir eine unschöne Szene. Ein Jungstorch lag leblos am Nestrand. Die Storchenmama stupste in immer wieder an, doch er regte sich nicht. Von den zwei anderen Juvenilen war nichts zu sehen und keinerlei Bewegung auszumachen. Nach einer halben Stunde glaubte ich Gewissheit zu haben, alle 3 Jungstörche sind tot. Mit einem unangenehmen Gefühl setzte ich mein Rundgang zum BiH fort. Da lag ein Jungstorch mit nassen zerzausten Federn, doch er rührte sich nicht. Papa Storch stand auf dem Horst und zupfte an seinem Federkleid. Endlich nach fünf Minuten kam Leben aufs Nest, zuerst einer dann zwei Schnäbel, die sich Richtung Papa streckten. Ich war glücklich und dachte, wenigsten haben hier zwei jung Adebars überlebt. Bereits hatte ich die Kamera eingepackt. Mit einem letzten Blick aufs Nest wollte ich den Ort verlassen. War da nicht doch ein dritter Schnabel zu sehen? Doch - doch, schnell die Kamera wieder montieren und da zeigten sich alle drei Juvenile, - welch eine Freude. Nun ging mein Storchenrundgang weiter nach Aesch und mit viel Geduld, sah ich auch hier die beiden Jungstörche.

Das, was ich auf dem Pappelhorst am Morgen gesehen hatte, ging mir nicht aus dem Kopf. Am Abend musste ich nochmals hinfahren. Und als ob dies am Morgen eine Fata Morgana gewesen wäre, stand Mama Storch mit zwei Jungen auf dem Nest und fütterte sie. Der so stressig angefangene Tag war gerettet. Als später auch noch Papa Storch zurückkam und die hungrigen Mäuler übernahm, konnte ich freudig nach Hause gehen. (TD)

 

13. Mai: Seit dem Schlüpfen der ersten Küken auf dem PaH sind 25 Tage vergangen.

 

Die 3 Juvenilen vom PaH sind stark gewachsen und benötigen viel Futter. Bereits müssen beide Altstörche gleichzeitig auf Nahrungssuche und kommen nur noch zum Füttern und in der Nacht aufs Nest. Kommt ein Elternteil mit einer Mahlzeit, so wird um jeden Bissen gerammelt. Auf dem BiH ist noch immer ein Elternteil anwesend. Den 3 Juvenile scheint es gut zu gehen und sie sind nahezu gleichgross. (TD)

 

9. Mai: Auf dem PaH ist der Infantizid Tatsache geworden. Ein Juveniles wurde geopfert.

Der starke Regen der letzten Tage, setzten den Störchen stark zu. Die Altstörche waren völlig durchnässt und müssen unter Stress gelitten haben. Alle vier Jungvögel zu schützen, war ihnen nicht mehr möglich und so musste der schwächste sein Leben lassen. Am 8. Mai bekam ich vom einer Bewohnerin des Erlenhofs die Nachricht, sie habe auf der Strasse unter dem Nest ein toter Jungstorch gefunden. In einem Plastiksack legte sie mir den Kadaver an einen sicheren Ort. Dort holte ich das tote Küken ab und entsorgte es in der Kadaverabgabe der Gemeinde. Bei der PaH-Kontrolle konnte ich an diesem Tag nur zwei Juvenile feststellen.

Erst am 9. Mai abends war es mir möglich, die beiden Nester langzeitig zu inspizieren. Das Warten bei beiden Nestern hat sich gelohnt. Sowohl auf dem PaH als auch auf dem BiH zeigten sich je 3 agile Jungstörche. Einer zeigte mir sogar, was er betreffend Sauberkeit schon gelernt hat. (TD)

 

4. Mai: Aus den sieben Küken sind nach 15/12 Tagen bereits kleine Störche geworden.

Im PaH kämpfen nun 4 Jungstörche ums Futter und auf dem BiH tun 3 Junge dasselbe. Bereits tragen die Juvenilen kleine Flügelstummeln und die grösseren gehen schon an den Nestrand, um den Kot abzuwerfen. Dem Jungvolk scheint es gut zugehen, alle sind sehr agil. Das Wetter ist ideal und die Altstörche finden problemlos Futter. Dies könnte sich bei einem Wetterumsturz schnell ändern und dann würde es für die kleinsten im Nest kritisch. Die Stärkeren würden das Fressen für sich beanspruchen und die Kleineren mobben. Bei längerem Regen und einem Kälteeinbruch hätte es zu wenig Platz für alle unter einem Altstorch, um gewärmt und trocken gehalten zu werden. Diese beiden Gründe würden zum Infantizid führen und zum Verlust einzelner Juvenilen. Infantizid bedeutet die Tötung des eigenen Nachwuchses, meistens verbunden mit dem Rauswurf des getöteten (durch kräftiges Schütteln) Küken. Kronismus konnte bei unseren Altstörchen noch nie beobachtet werden. Von Kronismus spricht man, wenn der Nachwuchs von den Eltern getötet und gefressen oder an die Geschwister verfüttert wird. Es wäre falsch, wen wir dies mit menschlichen Emotionen betrachten. Dieses Verhalten sichert den stärkeren Jungvögel das Überleben.

 

29. April: Die Jungstörche wachsen und das Beobachten wir immer einfacher.

Auf beiden Horsts sind nun je drei Jungstörche zu sehen. Je zwei grössere und je ein Nachzügler. Die Altstörche finden viel Futter und wechseln sich beim Suchen und beim Hudern schön regelmässig ab. Das kühle Wetter scheint das Ausschlüpfen nicht behindert zu haben. Würde es Mitte Mai nochmals so kalt wie Mitte April, so wäre dies für die Jungstörche eher kritisch. Sie haben dann schon mehr Daunen, die Altstörche können den drei Jungen jedoch nicht mehr genug Platz zum Wärmen bieten. Wer gerne die Jungstörche im PaH beobachten möchte, kann dies noch nicht direkt beim Nest tun. Mit einen guten Feldstecher gelingt dies von der Ettingerstrasse quer über die eingezäunte Weide, Richtung Horst. (TD)

 

26. April: Ein schönes Bild – 4 Störche auf dem Birkenhorst (BiH)

Was ich gestern nicht mehr sehen konnte, habe ich heute Morgen nachgeholt. Bei leichtem Regen habe ich vom Untere Rebgarten (Weg) das Birkennest mit der Kamera anvisiert. Nach einer halben Stunde kehrte der Storchenmann mit Futter und Baumaterial zurück. Nun erhob sich die Störchin und gab die Sicht aufs Nest frei (Foto mit rotem Kreis und zwei Pfeilen). Schnell zeigten sich zwei Küken und bettelten nach Futter. Frau Storch begab sich auf Futtersuche und Papa Storch fütterte und huderte den Nachwuchs. (TD)

 

25. April: Die ersten beiden Küken auf dem Pappelhorst (PaH) zeigen sich.

Der Blick zum und in den Pappelhorst wird immer problematischer. Die Bäume um das Storchennest werden immer grösser und an der Horst-Pappel, wachsen neue Zweige. So musste ich das Nest und die Störche aus 180 Meter Entfernung beobachten. Über diese Distanz werden Fotos nur Beweisstücke. Was ich sehen konnte, erfüllte mich mit grosser Freude. Mama Storch legte Futter ins Nest und war mit der Reinigung beschäftigt, dabei zeigten sich 2 Küken (roter Ring und Pfeile auf dem Foto). Auch auf dem BiH sind ca. am 23. April Jungstörche ausgeschloffen. Eine Störchin braucht 1-2 Tage, um ein Ei zu legen, daher dauert das Ausschlüpfen aller Küken ca. 1 Woche. Sehen konnte ich die Jungstörche auf dem BiH noch nicht, doch das Verhalten der Altstörche lässt keinen Zweifel am Schlupf. Auch in unserer Nachbargemeinde Aesch, haben vor 2 Tagen 2 Storchenküken das Licht der Welt erblickt. (TD).

 

20. April: Am 19. oder 20. April haben die ersten Küken auf dem Pappelhorst (PaH) das Ei verlassen.

Die ersten Jungstörche sind geschlüpft. Das Verhalten der Elternstörche hat sich geändert, dies konnte ich bei einem kurzen Besuch gut beobachten. Das Hervorwürgen und Ablegen des Futters sind gut erkennbar und auch das Wegräumen von zu grossen Futterteilen, diese werden von den Altstörchen selbst gefressen. Der nicht brütende Elternteil bleiben nie lange auf dem Nest. Nach einer kurzen Begrüssung mit Schnabelklappern steht der brütende Vogel auf und verlässt den Horst. Sofort beginnt der zurückgekehrte Storch die Beute ins Nest auszuwürgen, von wo die Küken das Futter selbst aufnehmen. Bevor sich der Elternteil niedersetzt, werden die noch nicht ausgeschlüpften Eier gewendet. Die Begrüssung durch den Wettergott, mit Regen und Hagel am Nachmittag, war nicht sehr freundlich. Immerhin dauerte diese Schauer nicht lange und schnell warf Frau Sonne wieder einen Blick ins Nest. Sie wollte mir nicht verraten, wie viele Jungstörche schon ausgeschlüpft sind. (TD)

 

19. April: Grosse Aufregung in unserer Storchenwelt

In Aesch wurde ein Storch mit Verdacht eines Beinbruchs gesichtet. Meine ersten Gedanken waren, ist es einer von unseren Störchen? Am 15. April wurde ich von Frau Jaquemet benachrichtigt, in Aesch sei in der Nähe der Gärtnerei Bryner ein liegender Storch, mit Verdacht auf einen Beinbruch, gesichtet worden. Bei der Annäherung der Person, die den Vogel gefunden hat, flog der Storch davon. Laut Internetberichten kommt es immer wieder vor, dass ein Storch ein Bein bricht, jedoch noch fliegen kann.

 

Sowohl Frau Jaquemet als auch ich, suchten in den folgenden Tagen ohne Erfolg die Umgebung ab. Natürlich beobachteten wir auch die Störche von Aesch und dem Erlenhof. Am 18. April stand fest, allen sechs Störchen geht es gut und es gibt keine Anzeichen von einer Verletzung. Trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl, möglicherweise einen verletzten Storch in unserem Gebiet zu haben, dem wir nicht helfen können. Das momentane Aprilwetter setzt den Störchen zu, ihre Federkleider sind stark zerzaust und durchnässt. Nur ungerne verlassen die brütenden Störche das Nest, obwohl die Partner/Innen sich sehr bemühen, die Brut zu übernehmen.

 

Auf dem PaH steht der Schlupf kurz bevor. Das Brüten hat am 17.oder 18. März begonnen. Die Brutdauert beträgt laut Vogelwarte 33-34 Tage. Möglicherweise hat der erste Ausschlupf schon stattgefunden. Ich hoffe, der Wettergott hat in den nächsten Tagen ein Einsehen. (TD)

 

22. März: Auch auf dem Birkenhorst wird gebrütet.

Dieses Jahr wird es einfach sein, einen geeigneten Beringungstag festzulegen, da beide Erlenhofpaare fast gleichzeitig mit der Brut begonnen haben und auch das Storchenpaar auf dem Aescher-Horst brütet. Bruno Gardelli, der viele Jahre nahezu alle Störche in der Nordwestschweiz beringt hat, hat sich Ende 2023 entschlossen, nur noch für die Störche in der Umgebung von Möhlin zuständig zu sein. An dieser Stelle ein grosses und herzliches Dankeschön an Bruno.

 

Mit Daniela Villaume haben wir eine kompetente Beringerin gefunden. Sie konnte im Jahr 2023 zusammen mit Bruno Gardelli die Jungstörche im Erlenhof und in Aesch beringen und sich dieses Wissen aneignen. Dies Jahr wird Daniela die Beringung, mit Unterstützung der Feuerwehr, selbständig durchführen. Wir sind Daniela dafür sehr dankbar.

Da bei den Störchen die Brutzeit 32-33 Tage dauert, dürfen wir ab dem 20. April den ersten Schlupf erwarten. (TD)

 

18. März: Die Beobachtungen der letzten drei Tage bestätigen, auf dem Pappelhorst wird gebrütet.

Noch scheinen nicht alle Eier gelegt zu sein und es kommt immer wieder zu Kopulationen, dabei bleibt die Störchin liegen. Die Ablösung und das Drehen der Eier sind sehr schön zu beobachten. Mit viel Baumaterial ist Herr Storch bemüht, das Nest sicher zu machen. (TD)

 

15. März: Frühturnen auf dem Birkenhorst. Auf dem Pappelhorst steht es kurz vor der Brutzeit.

Die Störchin von BiH war heute Morgen auf dem erhöhten Ast beim Frühturnen. Der Storchenmann lag noch im Nest und erhob sich nur zaghaft. Anzeichen zur Brutbereitschaft waren noch nicht zu erkennen. Anders beim PaH. Hier ist Papa Storch kräftig mit dem Nestbau beschäftigt. Er fliegt weg und kommt nach kurzer Zeit mit viel Baumaterial zurück, was sofort verarbeitet wird. Das stimmt die Störchin paarungsbereit und der Storchenmann lässt sich nicht zweimal bitten. Dieses Ritual konnte ich mehrfach beobachten. Frau Storch verlässt das Nest kaum mehr was bedeuten könnte, die Eiablage steht kurz bevor. (TD)

 

29. Februar: Die Birkenhorst (BiH) Störchin HES SM217 ist wohlbehalten zurück.

Der 3. Akt fand am 27. oder 28. Februar statt. Leider habe ich die Ankunft verpasst und kann euch nicht mitteilen, ob es ein Drama gegeben hat. Egal, er endete mit einem Happy End. Die Störchin fühlt sich zu Hause und fordert den Storchenmann auf, das Nest nachzubessern. Somit sind die beiden Storchenpaare im Erlenhof wieder vereint und die Brutsaison kann beginnen. (TD)

 

26. Februar: Im 2. Akt auf dem BiH endete die Umgarnung in der Gemeinsamkeit.

Die Junge Störchin SN436 hat es geschafft, den BiH Storchenmann zu erobern und mit ihm das Birkennest bewohnen zu dürfen. Störchinnen werden mit ca. 3 Jahren geschlechtsreif, da gilt es keine Zeit zu verlieren und einen Partner zu finden. Der 3. Akt wird vermutlich das Drama sein, wenn die letztjährige Störchin zurückkehrt. (TD)

 

23. Februar: Auf dem PaH sind die Vorbereitungen im Gange. Auf dem BiH versucht eine neue Störchin HES SN436 den Storchenmann zu erobern.

Am PaH wird gebaut und nachgebessert. Kopulationen sind eher noch selten. Nähert sich ein fremder Storch, fliegen beide Störche auf Angriff. Der Storch vom BiH bewacht sein Horst eisern. Heute versuchte eine Störchin HES SN436, die 2021 im Zoo Basel geboren ist, den Storchenmann zu umgarnen. Mit Nistmaterial flog sie aufs Nest. Der Storchenmann nahm das Geschenk entgegen und vertrieb die Fremde. Nach drei Versuchen, wendete die Störchin eine neue Taktik an. Sie flog hoch in eine Baum, der in der Nähe stand und klapperte gelegentlich. Lange ignorierte der Storch das Getue, doch er konnte nicht widerstehen und flog auf einen in der Nähe stehenden Kandelaber. Leider hatte ich noch einen Termin und konnte daher das Ende des Techtelmechtels nicht erfahren. (TD)

 

17. Februar: Unser Storchenmann SH217 kehrt zurück

Genau zum Fest der Chäppelihäx, kehrte der Storchenmann SH217 vom PaH zurück. Ob er wohl von dem Brauch weiss, der nach den kalten Tagen die warme Sonne und den Frühling zurückbringen soll.

Bei meiner Ankunft im Erlenhof, suchte die PaH Störchin in der Pferdekoppel nach Baumaterial. Das Nest schien leer zu sein. Doch als sie mit dem Nistmaterial auf dem Horst landete, erhob sich der zweite Storch und zeigte seinen Ring mit der Aufschrift HES SH217. Unser PaH Storchenmann musste von seiner Rückreise noch etwas müde sein. Die Anwesenheit der Störchin beflügelte den Storch und es fand schnell eine Paarung statt, wenn auch im Liegen. Die Störchin vom BiH lässt sich noch etwas Zeit und so muss der BiH Storch allein am Nest werkeln. (TD)

 

16. Februar: Sind Störche Partnertreu – nein wirklich treu sind sie nur ihrem Nest.

Bereits nach einem Tag hat das PaH Storchenweibchen den Partner gewechselt. Nun zieht sie mit einem unberingten Storch umher und bereits wurde kopuliert. Das ist ein natürliches Verhalten und dient der Arterhaltung. Käme ihr letztjähriger Partner nicht zurück, so wäre der Fortbestand nahezu gesichert. Kommt der Partner jedoch zurück, so wird der Kurzzeitpartner meistens vertrieben. Während der Brutsaison sind sich die Partner treu, daher spricht man oft von Saisonehe.

Immer auf dem Nest zu stehen ist langweilig, dachten sich heute die PaH Störche und landeten auf einem Kandelaber. Der Storchenmann vom BiH bewacht artig das Nest und ist meistens nur kurz auf Futtersuche. (TD)

 

14. Februar: Zwei Störche auf dem PaH und ein Storch auf dem Birkenhorst (BiH)

Von Erlenhof kam heute Morgen die Nachricht, auf den PaH sei ein zweiter Storch angekommen. Schnell wurde die Kamera bereitgemacht und ab in den Erlenhof. Auf dem PaH standen unsere Störchin mit einem anderen Partner, dieser trug den Ring HES SG219. Dieser Storchenmann (SG219) ist für uns kein unbekannter, waren die beiden Störche auch 2022 bereits zusammen auf dem PaH. Dieses Techtelmechtel war nur von kurzer Dauer. Der Storchenmann vom BiH gesellte sich zur Störchin und wurde bei der Ankunft vom alteingesessenen Storchenmann SH217 vertrieben. Auf dem Birkenhorst (BiH) ist heute ein unberingter Storch eingetroffen. Die nächsten Tage werden zeigen, ob es der Storchenmann der vergangenen Jahre ist. (TD)

 

12. Februar: Es muss unsere Störchin sein

Auch an diesem Tagen traf ich den unberingten Störchin kurz auf dem Nest. Bevor ich sie jedoch genauer beobachten konnte, flog sie auf Futtersuche in die Pferdekoppe. Dort konnte ich ihre nackte Stelle am Kopf wieder erkennen und das gibt mir die Sicherheit, unsere Störchin ist zurückgekehrt. (TD)

 

8. Februar: Ankunft - zum ersten

„Unser“ erster Storch ist im Revier beim Erlenhof eingetroffen. Nach der Meldung am 10. Februar seitens des Erlenhofs fuhr ich gleich zum Pappelhorst (PaH). Auf dem PaH traf ich einen unberingten Storch an, der bereits mit Bauarbeiten beschäftigt war. Am linken Hinterkopf hatte sie eine nackte Hautstelle. Ich bin sehr sicher, es ist unsere Storchenfrau. Auch zur Futtersuche bleibt die Störchin in Nestnähe. Die nächsten Tage werden Aufschluss geben (TD).

 

Legende:

TD      Toni Dürrenberger

IR        Irene Rüegg 

DiP      Fabio Di Pietro

 

PaH     Pappelhorst

BiH      Birkenhorst

Hier sind die jährlichen Chroniken: 2023, 2022, 2021, 2020, 2019, 2018.

Die Beringungstabelle ist hier: Beringung

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